Selbstmanagement – gewusst wie?
In vielen Bereichen wird Selbstmanagement als eine der Fähigkeiten genannt, um in Privat- wie Berufsleben erfolgreich und glücklich zu sein. Wir sind der Sache auf den Grund gegangen und haben uns gefragt: was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff?
Datum: 2. Dezember 2025
Author: Julia Reimann
Kategorien: Personality Assessments, Insights, metaLecture, Teams
Wehmeier (1,2) zufolge bedeutet Selbstmanagement „dass wir unsere persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten erkennen, unsere Fähigkeiten entfalten und dabei unseren eigenen Bedürfnissen gerecht werden“ – kurz, uns selbst zu führen (3). Dazu zählen Motivation, Selbstorganisation, Impulskontrolle, Prioritätensetzung, kontinuierliche Weiterentwicklung, Zeit Kompetenz, Zielsetzung, Planung, Entscheidungsfindung und Resilienz gegenüber Stress. Erfolgreiches Selbstmanagement fördert Klarheit, Selbstbestimmung und Zufriedenheit (4). Insbesondere im Zuge ständiger Veränderung und Unsicherheit wird die Fähigkeit, sich selbst zu steuern, Aufgaben umzusetzen und eigene Gewohnheiten anzupassen, immer wichtiger.
Wie funktioniert das genau?
Sich selbst zu führen, heißt laut Bobach (5), die eigene Entwicklung zu steuern und sich nicht durch äußere Einflüsse oder Faktoren beeinflussen lassen. Den eigenen Weg zu gehen und sich auf die für sich wichtigen Dinge zu fokussieren. Es bedeutet, selbst zu entscheiden, was Erfolg bedeutet und welches die nächsten Schritte sein sollen Und nicht zuletzt heißt es, sich Zeit zu lassen um zu reflektieren, wo wir aktuell stehen.
Für ein gutes Selbstmanagement ist strategische Selbsterkenntnis die Grundlage: je genauer ich um meine Stärken, Ziele und Entwicklungspotentiale (bzw. Derailer, HDS) weiß, desto einfacher kann ich entsprechende Strategien entwickeln, mit Herausforderungen im Hier und Jetzt umgehen und mein Verhalten so anpassen, dass ich langfristig meine Ziele erreiche. Dies erfordert zum einen die Fähigkeit, sich selbst zu regulieren als auch ‚Umsetzungskompetenz‘ – gezielt das eigene Verhalten, Gedanken und Emotionen zu steuern, um Ziele zu erreichen, auch wenn sich gewisse Faktoren verändern (5).
Methoden für Selbstmanagement
Die gute Nachricht: Selbstmanagement kann erlernt und gestärkt werden. Es gibt verschiedene Tools und Methoden, um unsere Selbstmanagement-Fähigkeiten zu verbessern. Dabei benennt Bobach drei Bereiche des Selbstmanagements, die Maßgeblich den Erfolg beeinflussen: Zielsetzung, Motivation und Organisation. Folgende Methoden können bei der Organisation, Strukturierung, Zielsetzung oder Zeit Planung im Alltag helfen (4):
- Die ABC-Methode: hilft bei der Prioritätensetzung. Alle zu erledigenden Aufgaben werden in drei Stufen der Wichtigkeit kategorisiert und dementsprechend bearbeitet.
- Die Eisenhower-Matrix: Einteilung von Aufgaben in weniger wichtig, wichtig, dringend oder weniger dringend – hilft ebenfalls bei der Priorisierung
- Die SMART-Methode: zum Setzen von Zielen, welche spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert sein sollen – je klarer sie gesetzt werden, desto wahrscheinlicher ist eine erfolgreiche Umsetzung.
- Das Pareto-Prinzip (auch 80-20-Regel): 80 % der Ergebnisse mit 20 % des Gesamtaufwandes erreichen, für die restlichen 20 % wäre ein hoher Zeitaufwand nötig.
Praktische Tools für Selbstmanagement
Weitere praktische Tools (5) sind folgende:
- Die Ideale Woche: je besser der Kalender strukturiert und geplant ist, desto einfacher können wir Stress entgegenwirken und eine Balance zwischen Produktivität und Ruhe erzielen.
- Time-Blocking: dem Gefühl der Fremdbestimmung aktiv entgegenwirken durch Blocker im Kalender.
- Die Fokus-Zeit: ein täglicher Termin mit dir selbst, um an Dingen u arbeiten, von denen du träumst und die dich persönlich weiterbringen.
- Ideenspeicher: Gedanken und Ideen niederschreiben und somit den „Arbeitsspeicher“ im Gehirn leeren.
Achtsamkeit und Selbstmanagement
Eine Studie der ETH Zürich (2023) zeigt, zudem, dass regelmäßige Achtsamkeitspraktiken im Arbeitsalltag das Selbstmanagement stärken, zu besseren Entscheidungen führen (6). Uns bewusst Zeit zum Nachdenken u nehmen, achtsam den Tag zu reflektieren und durch Feedbackgespräche, 360Grad Tools, Persönlichkeit Assessment oder auch durch Coaching erhaltenes Feedback zu integrieren, stärkt die Selbst-Wahrnehmung. Auf lange Sicht können alle jene Methoden die Selbstmanagement-Kompetenzen steigern.
Neugierig auf mehr? Im Dezember wird erstmalig unser Personality Journal erscheinen – ein geführtes Tool zu Selbstreflexion, um sich mit den eigenen Hogan-Ergebnissen, Stärken, Werten und Entwicklungsfeldern in der Tiefe auseinanderzusetzen!
Quellen:
1 Wehmeier, Peter: Selbstmanagement: Organisationsentwicklung und Interaktion, Sternenfels, 2001.
2 Osmetz, D., & Grasmannsdorf, A. (2003). Was ist eigentlich Selbstmanagement?. München. S, 1-17.
3 Selbstmanagement: Ein Schlüssel für berufliche Performance | mind steps
4 Selbstmanagement | 5 Methoden für den Berufsalltag
5 Selbstmanagement – Die besten Tipps und Methoden – Lars Bobach
6 Mit Achtsamkeit in ein produktiveres 2025 | springerprofessional.de